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Von der Gründung unseres Schützenvereins bis Heute

Bei einem Verein mit einer über 100 Jährigen Tradition gibt es natürlich auch eine lange Geschichte zu erzählen. Manche Zeiten waren gut, manche waren schwer aber alle haben unseren Verein geprägt und zu dem gemacht, was er heute ist. Hier haben wir für euch die einzelnen Etappen die unser Schützenverein durchlaufen hat zusammengefasst. Wir wünschen viel Spaß bei dieser Zeitreise, von den Anfängen als Zimmerstutzenverin Schützenbrüder Krötenhof, bis zu den heutigen Schützenbrüdern Krötenbruck.

Den Einstieg möchten wir mit einem Ausschnitt des Geleitwortes unseres 1. Vorstands, zu unserem 100 Jährigen Bestehen, machen, da dies auch heute noch sehr zutreffend ist.

Schauen wir zurück:

Wir erinnern uns dankbar an unsere Wurzeln und an unsere Traditionen in der Absicht, das Gute zu pflegen und zu erhalten, jedoch ohne Wenn und Aber offen zu sein für das Neue, für den Wandel der Gesellschaft.
Es wäre das Ende, würden wir in einen stumpfen Traditionalismus verfallen, nach vergangenen Zeiten leben, die durch eine rosarote Brille zurechtgestutzt wurden.

Trotzdem bleiben Traditionen wichtig.

Sie schaffen Sinn, Identität und Gemeinschaft. Traditionen erschließen den Reichtum und die Ernte des Lebens derer, über deren Gräber längst Gras wächst.
Nur aus den Traditionen lernen wir wo wir herkommen, wer wir sind und wie wir so geworden sind. Nur wer seine Identität immer wieder neu findet, kann die des Anderen und des Fremden wahrnehmen und mit ihr leben.
Dumpfer Nationalismus, Fremdenhaß, Angst vor Veränderungen in der Gesellschaft fällt heute besonders bei den Menschen auf fruchtbaren Boden, die selbst entwurzelt sind.
Das hat unter uns Deutschen leider eine Verhängnisvolle Tradition.

Beim ersten Blick in die Zukunft müssen wir feststellen, daß wir mit diesen Traditionen nicht überleben werden.
Wir können in unserem Verein ein Teil dazu beitragen, möglichst vielen Menschen, Jungen und Alten, ein Stück Orientierung im Leben zu geben: Sinn für Fairneß, Solidarität, Gemeinschaft, Offenheit.
In einer Zeit zunehmender Vereinsamung und Vereinzelung der Menschen wird ein Solcher Beitrag immer wichtiger werden

Wir können und müssen in unserem Verein dafür sorgen, daß junge Leute über den Sport Kontakte knüpfen, ihr Können im sportlich fairen Wettkampf messen.
Wir müssen Wege aufzeigen und technische Voraussetzungen schaffen, die ein sportliches Weiterkommen ermöglichen.
Wir dürfen nicht nachlassen in dem Bemühen, jedem Menschen einen Platz in unserem Verein anzubieten, einen Teil seiner Identität zu finden. Wir müssen auch in Zukunft streng darauf achten, daß sich die Tradition des unpolitschen Vereins erhält, das ist unser Beitrag für unsere Stadt und unsere Gesellschaft.

Vereinsname und Ziele

Unser Schützenverein wurde unter dem Namen Zimmerstutzen-Verein – Schützenbrüder Krötenhof gegründet, die Gründungsstätte ist sicher noch vielen bekannt. Das Haus in Krötenhof musste einem Neubau für Altenwohnungen weichen.

Aus den Statuten, die um die Jahrhundertwende unter dem 1. Vorstand Adolf Brecheis, wohl auch Gründungsvorstand, entstanden, ist zu entnehmen, dass der Vereinszweck darin bestand, sich[nbsp] „periodisch zu Schießübungen im Vogel-, Stern-, Scheiben- und Perpentikelschießen hinzugeben, dann Pflege geselliger Unterhaltungen und sonst erlaubter Vergnügungen.“

Diese Statuten hatten über lange Zeit Gültigkeit, erst 1929 wurde der Zweck des Vereins geändert in „Ausbildung der Mitglieder im Zimmerstutzenschießen und Pflege geselliger Unterhaltungen und Vergnügungen.“
Die folgende Satzungsänderung hatte ihren Grund in der grundlegenden Wende der politischen Kultur in unserem Land.

Nach der 1935 genehmigten Satzung wurden Vereinsfunktionäre nicht mehr gewählt, sondern der „mit der Vereinsleitung betraute verpflichtete, dem Führerprinzip entsprechend, seine weiteren Mitarbeiter . . .“, „Der Verein bezweckt die leibliche und seelische Erziehung seiner Mitglieder im Geiste des nationalsozialistischen Volksstaates durch die planmäßige Pflege der Leibesübungen, insbesondere des Schießsports zur Förderung der Wehrkraft des Volkes.“

Nach furchtbaren Kriegsjahren, das Ergebnis solcher Politik vor Augen, hatte der Verein nach dem Gesetz der Militärregierung keine Berechtigung mehr zu bestehen. Um der Vermögenssperre zu entgehen und die Aufhebung der Treuhänderschaft zu erreichen wurde der Verein in „Natur- und Gartenfreunde Krötenbruck“ umbenannt.

Erster Vorstand war Johann Schirner, zweiter Vorstand Ernst Ultsch.

Der Verein wurde 1948 ins Vereinsregister eingetragen, „Hauptschuldige, Belastete und Minderbelastete im Sinne des Befreiungsgesetzes vom 5.3.1946 können als Mitglieder nicht aufgenommen werden.“
Zweck des Vereins war
a) Förderung des Garten- und Obstbaues in allen seinen Zweigen, (Obst-, Gemüse- und Blumenkultur)
b) Pflege geselliger Unterhaltungen und Vergnügungen

Schon 1954, unter der gleichen Vorstandschaft, wurde der Name wieder geändert. Unter der Gültigkeit der alten Satzung von 1929 „. . . soll der Verein fortan die Bezeichnung Schützenbrüder Krötenbruck führen“.
Nach Verzögerungen wurde erst 1969 eine neue Satzung beschlossen. Dabei wurde der Zweck so formuliert, wie er noch heute Bestand hat: „. . . die Pflege des Schießsportes und des traditionellen dutschen Schützenwesens.“

Diese Satzung wurde 1979 überarbeitet und ist seitdem für unseren Verein gültig.

Schiesstände

Wie so viel, ist auch der Nachweis eines Schießstandes dem Gesuch zu einem Tänzchen zu entnehmen. Das Stadtbauamt führte eine „Einsichtnahme des Vereinslokales“ durch und schrieb am 24. September 1906: „Es handelt sich um einen Sommerschießstand, welcher im Garten (des Gasthauses Rauh, d.Verf.) angelegt ist.“ 1914 bestätigt der Schutzmann Zeh, dass der Schießstand „. . . den Sicherheitspolizeilichen Vorschriften entspricht.“

Im Juli 1926 brachte Oberwachtmeister Schödel einen „Sicherheitsgefährlichen Zustand bei dem Schießstand in Krötenbruck“ zur Anzeige. Die Reparatur zog sich über ein Jahr hin, im Juli 1927 erteilte der Stadtrat Hof unter Auflagen die Genehmigung zur Benutzung des Schießstandes. Im Jahr 1929 entschloss man sich zum Bau einer eigenen Schießanlage auf einem zu diesem Zweck erworbenen Grundstück am Eppenreuther Weg. Dieses Haus wurde 1934 aufgestockt und somit zwei Wohnungen geschaffen.

Das 1940 leerstehende Schützenlokal musste zu Wohnzwecken umgebaut werden. 1952 befasste man sich mit dem Kauf einer Baracke, da das Schützenlokal noch immer als Wohnung diente. Dieser Plan wurde verworfen, 1953 wurde eine Schießanlage in den Räumen der Porzellanfabrik Groh und Co. errichtet, die bis 1959 in Betrieb war. In diesem Jahr wurde die Schießanlage der Firma integriert, „einer der schönsten und modernsten Schießstände Hof und Umgebung.“

Am 12.1.1974 wurde der Bau einer eigenen Schießanlagemit Toilettenanlagen und Aufenthaltsraum auf dem vereinseigenen Grundstück beschlossen, die Einweihung fand 1977 statt.

Bereits 1983 wurde eine Erweiterung der Schießanlage ihrer Bestimmung übergeben.

Fahnenweihe 1957

Ein herrausragendes Ereignis in der Geschichte unseres Schützenvereins stellt die Fahnenweihe vom 1. bis 3. Juni 1957 dar. Verbunden war diese mit dem 60 jährigen Jubiläum und einem Hauptschießen des Vereins.
Unter der Leitung von 1. Vorstand Michael Rieder organisierten die Schützenbrüder Krötenbruck wohl das größte je abgehaltene Vereinsfest in Krötenbruck.
Der Hofer Anzeiger schrieb: „Imposant und eindrucksvoll gestaltete sich am frühen Nachmittag ein farbenbunter Festzug durch die Straßen . . .“